Shitagau Noguchi - Vater des wirtschaftlichen Aufschwungs Nobeokas1. Die Kindheit des Shitagau Noguchi

Kindheit:
Ein ungewöhnlicher Flegel

Shitagau Noguchi wurde am 26.07.1873 als erster Sohn seines Vaters Yukinobu und dessen Frau in der heutigen Stadt Kanazawa, Präfektur Ishikawa, geboren. Danach erblickten seine beiden Brüder Toshio und Nagori sowie seine Schwester Misao das Licht der Welt.

Shitagau wurde im Jahr 1873 geboren, zwei Jahre nachdem die neue Meiji-Regierung, die das Edo-Shogunat gestürzt und die feudalen Clans abgeschafft hatte, und in dem Jahr, in dem der Gesandte Tomomi Iwakura von seiner Mission nach Europa und in die Vereinigten Staaten zurückkehrte. Es war eine Zeit, in der sich Japan der westlichen Welt öffnete und sich der Förderung der Kultur und Gesellschaft zuwandte.

Sein Vater Yukinobu diente dem Lehen Kaga unter Daimyo Maeda und war ein aktiver Patriot, der dem Kaiser treu zur Seite stand. Am Ende des Tokugawa-Shogunats spaltete sich das Kaga-Lehen in das Lager derjenigen, die loyal gegenüber dem Kaiser waren, sowie derjenigen, die das Shogunat unterstützten. Beide Lager gerieten immer wieder miteinander in Konflikt. Der Vater, der eine zentrale Figur des kaisertreuen Lagers war, fristete aufgrund eines Komplotts der Unterstützer des Shogunats für drei Jahre sein Dasein im Gefängnis. Während dieser Zeit ertrug er seine Leiden unter Wahrung seiner Integrität, malte sich die kommenden Zeiten aus und wartete geduldig darauf.

Mit der Meiji-Restauration kam für den Vater die Zeit des Handelns. Die neuen Regierungsbeamten hießen ihn willkommen und er zog von Kanazawa nach Tokio, um dort für das Justizministerium zu arbeiten. Zu dieser Zeit war Shitagau gerade erst ein Säugling von zwanzig Tagen. In Tokio lebte die Familie in einem Reihenhaus nahe des Roten Tores (heute zur Universität Tokio gehörig), des ehemaligen Wohnhauses des Daimyo Maeda des Kaga-Lehens. Seine Mutter war als Tochter der Familie Ito des Kaga-Lehens geboren worden. Sie war eine willensstarke Frau, die ihre Kinder zwar streng, aber auch großherzig erzog.

  • Vater: Yukinobu
  • Mit seiner Frau: Sachi

Als ältester Sohn der Familie Noguchi wurde Shitagau von seinen Eltern sorgfältig erzogen. Insbesondere seine Mutter disziplinierte ihn streng. So erzählt man sich zum Beispiel noch heute, dass wenn Shitagau einmal zu spät nach Hause kam, sie nicht schlafen ging und auf ihn wartete. Sie öffnete dann nicht sofort die Tür, sondern befragte ihn zunächst eindringlich nach dem Grund für sein Zuspätkommen, bevor sie ihn endlich hineinließ und ihn vor dem Schlafengehen erst noch eine Zeit lang ermahnte. Auch soll sein Vater Shitagau, wenn dieser zu viele Streiche im Sinn hatte, mit dem Schwert umhergejagt haben.

Unter solchen Eltern entwickelte der junge Shitagau einen starken Siegeswillen und als ein ungewöhnlich flegelhaftes Kind war er beim Spiel mit anderen Kindern stets der Anführer. Er verführte die Kinder in seinem Umfeld zu Unfug, spazierte in seinen Holzsandalen auf Mauern, kletterte auf offene Holztürme und rief mit lauter Stimme von oben hinunter. Er stritt unentwegt und wurde von seiner Mutter stets energisch zurechtgewiesen.

Schülerzeit:
Radaumacher in der Schule

Shitagau, der seine Kindheit auf diese Weise verbrachte, absolvierte die Grundschule und wechselte auf die Daiichi Junior Highschool der Präfektur Tokio in Hibiya (der heutigen Hibiya Highschool). Zu dieser Zeit war Shitagau noch immer ein lebhafter Junge, liebte es, Streiche zu spielen, und stritt häufig, so dass auch die Lehrer oft mit ihm schimpften. Möglicherweise deshalb wechselte er von der präfektureigenen Junior Highschool zur Kyoritsu Gakusha in Kanda und absolvierte dort die Mittelschule.

Er wurde dann in die First Higher School aufgenommen, was damals in Japan als schwierigste Hürde galt. Dort unterrichteten berühmte Lehrer wie beispielsweise Lafcadio Hearn, Autor von japanischen Geistergeschichten der Edozeit, sowie Naobumi Ochiai, Dichter und japanischer Literaturwissenschaftler, die der modernen japanischen Literatur zahlreiche erfolgreiche Werke hinterließen.

  • Das Rote Tor der Universität Tokio (heute)

Selbst dort war er wegen seiner frechen Worte und Taten auffällig und wurde der Radaumacher der Schule genannt. Die Oberschüler jener Zeit trugen wie die ruppigen Kerle mit Absicht Holzsandalen mit hohen Stegen und zerrissene Hüte und es war ein Trend, mit geschwellter Brust umherzustolzieren. Dies war ein starker Ausdruck ihres unschuldigen, unbefangenen und aufgeschlossenen jugendlichen Temperaments. Aber selbst unter seinen Kameraden galt Shitagau als ausgesprochen auffällig. Obwohl er jedoch ein so lebhafter Kerl war, hat er doch nie Schwächere schikaniert oder anderen Leuten Dinge weggenommen.

Nach Abschluss der First Higher School trat er in die Kaiserliche Universität Tokio (heute: Universität Tokio) ein und begann sein Studium an der Fakultät für Elektrotechnik. Auch als Student bewahrte er sich seine starke Persönlichkeit aus der Kindheit und verbrachte seine Zeit an der Universität als der "streitende General". Daran änderte sich auch nichts, als er nach Abschluss der Universität in die Gesellschaft eintrat. Seine Willensstärke schien ihn das ganze Leben lang zu begleiten.

Während seines Studiums stand das Lernen keineswegs an erster Stelle für Shitagau, sondern er genoss Tag für Tag das Studentenleben. Dennoch hatte er einen äußerst klaren Kopf und vor allem in Mathematik und Physik stachen seine Leistungen hervor, so dass er mit seinen Noten stets in der oberen Hälfte lag, obwohl er kaum lernte. Sein Kommilitone Seiji Ichikawa, mit dem er später zusammenarbeitete, sagte über ihn: „Noguchi-kun hat als Student selbst kurz vor den Prüfungen kaum gelernt, sondern sich vergnügt. Im Gegensatz dazu habe ich gebüffelt, aber trotzdem habe ich in den Prüfungen nie seine Noten erzielt."