Shitagau Noguchi - Vater des wirtschaftlichen Aufschwungs Nobeokas9. Spende seines gesamten Vermögens

Beim folgenden Text handelt es sich um eine Aufzeichnung eines Unternehmers, der zu Lebzeiten Noguchis enge Beziehungen zu ihm unterhielt und ihn am Krankenbett besuchte.
„Eines Tages, als die Krankheit von Herr Noguchi sehr ernst geworden war, rief er mich zu sich, weil er mich unbedingt treffen wollte. So besuchte ich ihn am Krankenbett. Bis dahin hatte ich aus beruflichen Gründen ab und zu die Gelegenheit gehabt, Herrn Noguchi zu treffen und ich habe ihn stets aus tiefem Herzen respektiert. Ich traf ihn ein letztes Mal und ich zeichnete unser Gespräch auf, das mich wie kaum etwas anderes in meinem bisherigen Leben zutiefst beeindruckt hat. Herr Noguchi freute sich sehr über meinen Besuch und erzählte mir unter Mühe Folgendes:

‚Ich habe beschlossen, Sie nachzuahmen und ein Forschungsinstitut zu gründen. Ich habe bis heute als Einzelunternehmer meine Unternehmen geführt und kühn meine Arbeit gemacht. Ich habe Geld gespart, damit den Aktionären keine Unannehmlichkeiten entstehen und meine Angestellten nicht obdachlos werden, sollte mir doch einmal ein Fehler unterlaufen. Glücklicherweise jedoch erzielen meine Geschäfte sowohl in Korea als auch in Japan gute Ergebnisse und ich habe kürzlich auf der Insel Hainan eine Mine mit einer Ausbeute von mehreren hundert Millionen Tonnen entdeckt. Daher muss ich keine Verantwortung mehr übernehmen. Ich habe nicht vor, mein Vermögen den Kindern zu hinterlassen. Da ich also kein Vermögen mehr brauche, habe ich mir überlegt, wofür ich die dreißig Millionen Yen (derzeit dreißig Milliarden Yen), die ich nicht mehr benötige, verwenden könnte. Es mag ein altmodischer Gedanke sein, aber mein letztes Ziel ist es, Dankbarkeit zu zeigen und etwas zurückzugeben. Da ich selbst letztendlich durch die chemische Industrie zu dem geworden bin, der ich heute bin, möchte ich mein Vermögen der Chemie stiften. Da ich darüber hinaus in Korea erfolgreich war, möchte ich damit eine Art Stipendienfonds in Korea gründen.‘
Ich war sehr beeindruckt und sagte ihm, dass ich ihm im Namen der Nation meinen aufrichtigen Dank aussprechen möchte. Ich sorgte mich, dass das lange Gespräch Noguchi erschöpft hatte und wollte mich schnell verabschieden, aber Noguchi hielt mich zurück und sagte unter anderem, dass er so schnell wie möglich gesund werden wolle, um nach Hainan zu reisen. Als letztes sagte er: ‚Es gibt noch ein Projekt, das ich unbedingt angehen möchte. Und zwar möchte ich den Jangtsekiang in der Drei-Schluchten-Region stauen, ein großes Wasserkraftwerk bauen und mit dem dort erzeugten Strom eine große Düngerfabrik errichten, um die chinesische Bevölkerung mit großen Mengen an billigen Düngemitteln zu versorgen. Wenn heute selbst ohne Verwendung von Dünger so viel produziert werden kann, dann könnte man vielleicht die Ernährungsprobleme der Welt auf einen Schlag lösen, wenn man nur ausreichend Dünger einsetzen würde. Wenn man sich keine Sorgen mehr darum machen müsste, genug zu essen zu haben, dann wäre es doch nicht mehr nötig, in den Krieg zu ziehen, oder was meinen Sie?‘
Sein innigster Wunsch, mit seiner eigenen Stärke als Unternehmer einen Beitrag zum Weltfrieden zu leisten, stärkten meinen Respekt und meine Achtung vor Herr Noguchi noch mehr.“
Danach wurde mit 25 Millionen Yen (heute etwa 25 Milliarden Yen) aus seinem Privatvermögen das Noguchi-Institut als Forschungsinstitut für die chemische Industrie gegründet, das einen großen Beitrag zur Erforschung von Acetylen, Ionenaustauschharz, der Holzchemie und der Erschließung der Waldressourcen leistet.

  • Das Noguchi-Institut im Bezirk Itabashi, Tokio

Die restlichen 5 Millionen Yen (heute etwa 5 Milliarden Yen) spendete er an die Korean Scholoarship Foundation. Nach dem Koreakrieg wurde die koreanische Halbinsel leider in die Demokratische Volksrepublik Korea und die Republik Korea aufgeteilt, aber die Stipendienstiftung hat noch immer im Norden und Süden die gleiche Anzahl an Direktoren und arbeitet Seite an Seite. Bis heute wurden bereits fast vierzigtausend Stipendiaten unterstützt.
Auch in Japan gab es früher wie heute sehr wohlhabende Menschen, aber man hört nicht oft von Beispielen, dass jemand sein gesamtes Vermögen dafür einsetzt, um einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Daran erkennt man den edlen und starken Willen von Noguchi, der über Nationen, Völker, Ideologien und Glaubenssätze hinweg äußerst zielstrebig seine Geschäfte verfolgte.