The Father of Modern Nobeoka, Shitagau Noguchi2. Erste Schritte als Mitglied der Gesellschaft

Eigene Wege gehen

Obwohl Shitagau seine Studentenzeit auf diese Weise verbrachte, absolvierte er im März 1896 die Universität und machte als Mitglied der Gesellschaft erste Schritte zur Verwirklichung seiner Träume. Wie sahen diese ersten Schritte wohl aus? An dieser Stelle möchte ich betrachten, welche Bedeutung dieser Anfang für die spätere Ausrichtung Noguchis als Unternehmer hatte.
Der junge Noguchi, der große Träume hatte, fand zunächst Anstellung bei dem von Man'uemon Hashimoto betriebenen Elektrizitätswerk Kōriyama (Kōriyama Dentō) in der Stadt Kōriyama, Präfektur Fukushima. Dort war er als Chefingenieur am Bau eines Wasserkraftwerks beteiligt. Wer damals die Kaiserliche Universität Tokio absolvierte, fand üblicherweise Anstellung bei einer Regierungsbehörde oder einem großen Unternehmen. Noguchi jedoch interessierte sich dafür nicht und wählte das weit vom Zentrum entfernt in einem abgelegenen Bergdorf gelegene Kraftwerk. An diesem Ort, der der Verwirklichung seiner Träume diente, gab er sich seiner Arbeit hin.
Danach wechselte Noguchi von einem Wasserkraftwerk zum nächsten und war im Stromgeschäft tätig. Als nächstes möchte ich seine Zeit beim Elektrizitätswerk Utsunomiya (Utsunomiya Dentō) vorstellen, wo er sechs Jahre nach Antritt seiner ersten Stelle bei der Kōriyama Dentō tätig war.
Ein Kollege von Noguchi erzählt:
“Es ist schon mehr als fünfzig Jahre her. Wenn ich darüber nachdenke, sind es alte Geschichten, aber an manche erinnere ich mich so gut, als seien sie erst gestern geschehen. Damals gab es in dieser Region nur in Nikko elektrisches Licht. Man hatte dort schon früh Elektrizität eingeführt, um die Hotels mit Licht auszustatten. Auch die Städte Utsunomiya und Tochigi sollten mit Strom von dort versorgt werden, aber da die Bauarbeiten einfach nicht voranschritten, wurde die Firma Utsunomiya Dentō gegründet. Diese Firma hat zunächst das Wasserkraftwerk Ishinada gebaut, das sich von Utsunomiya aus etwa 14 km entfernt in Richtung Nikko befand. Bei der Turbine handelte es sich um ein deutsches Fabrikat mit 150 Kilowatt. An der Baustelle wurde eine kleine Hütte errichtet, in der ich zusammen mit dem Techniker Tanabe von Utsunomiya Dentō und dem Ingenieur Noguchi, dem Vertriebsverantwortlichen von Siemens Shokai, übernachtete. Ich war alleine verantwortlich für die Materialien für die Strommasten, die Wasserleitungen und das Bauholz für das Kraftwerk und war an den Bauarbeiten beteiligt. Wir waren alle drei jung. Noguchi-san war ungefähr vier Jahre älter als ich.

Man kann ihn als einen impulsiven und aufrichtigen Mensch bezeichnen. Bei allem, was er tat, war er keinesfalls träge. Er traf Entscheidungen blitzschnell und dachte den zweiten Schritt, bevor er den ersten tat.
Ich erinnere mich bis heute daran, dass Noguchi-san uns abends im Bett oft Geschichten erzählte. Oft redete er über sein Leben, zum Beispiel, dass er keinen Vater mehr habe und nur noch seine Mutter lebte. Auch sprach er darüber, dass Japan nur über wenig Erdöl und Kohle verfügte, weswegen das Land durch Wasserkraft zu Wohlstand gelangen müsste. Das Wasserkraftwerk Ishinada war ein äußerst merkwürdiges Kraftwerk. Das Gefälle betrug ca. 10,5 Meter und genau in der Mitte war ein Wasserrad angebracht. Ich fragte mich, ob man damit wohl gut Strom produzieren könnte, aber Noguchi-san lachte mich aus und sagte: ‚Mach Dir keine Gedanken, wenn Du die Theorie nicht verstehst.
Immerhin hatte ein Gelehrter vor Ort gesagt, dass selbst Konfuzius Wasser und Feuer nicht zusammenbringen könne. Es sei unmöglich, aus Wasser Licht zu erzeugen. Wer so etwas glaube, sei ein bisschen verrückt, oder vielleicht größer als Konfuzius“.
Aus dieser Geschichte lässt sich wohl Folgendes ableiten:
Für die künftige Entwicklung der japanischen Industrie war Strom erforderlich. Da Japan aber nur über wenig Erdöl und Kohle verfügte, war der junge Noguchi, der gerade die Universität absolviert hatte, der Meinung, das Land müsse durch Wasserkraft zu Wohlstand gelangen. Dies war eine rationale Denkweise, die den Tatsachen ins Auge sah. Obwohl er noch jung war, ging er doch anders an die Sache heran.
Darüber hinaus machte er sich nichts aus Titeln und Ehre. Zielstrebig und ohne auf das zu hören, was andere ihm sagten, tat er, was er selbst tun wollte und was er selbst für richtig hielt, auch wenn dies bedeutete, in einer kleinen Hütte in einer unzivilisierten, abgelegenen Gegend zu leben. Er hatte als Arbeit für sich das Geschäft der Stromerzeugung gewählt.
Die Arbeit, mit der sich Noguchi für den Rest seines Lebens beschäftigte, entwickelte sich im Zyklus aus Stromerzeugung und Fabrikbau. Ausgangspunkt dafür waren die Elektrizitätswerke Kōriyama Dentō und Utsunomiya Dentō. Man kann sagen, dass dort der Grundstein für Noguchis spätere Arbeit gelegt wurde. Ferner wird in der Geschichte, die ich weiter oben erzählt habe, die Meinung eines lokalen Gelehrten zur Wasserkraft vorgestellt. Diese hat eine sehr interessante Bedeutung, denn dies war die allgemeine Wahrnehmung der damaligen Bevölkerung.